
Immense Chancen für Produktivität und Arbeitgeber Attraktivität durch effektives Management von Überstunden
Das Gejammer aus Politik und Verbänden ist groß, laut und – Entschuldigung – ziemlich kurzsichtig und wohl möglich auch noch dumm! Denn das EuGH Urteil zur Erfassung der Arbeitszeiten ist bei weitem kein Gesetz zur Gängelung der Arbeitgeber. Vielmehr eröffnet es Arbeitgebern immense Chancen auf Wachstum in der digitalen und demografischen Transformation.
Turbo für Produktivität und Arbeitgeberattraktivität
Es kann – richtig genutzt – zu einem Turbo für Arbeitgeberattraktivität und Produktivität werden. Denn die Rahmenbedingungen sprechen geradezu für ein exzellentes Arbeitszeitmanagement. Im Folgenden ein paar Anregungen, die traditionelle und überkommende Perspektive zu ändern:
Überstunden und Mehrarbeit gründen sich auf massive Managementfehler
Bei weitem ist nicht jede Überstunde produktiv für das Unternehmen. Wenn schätzungsweise 50% der Überstunden ihre Ursache im Personalmangel, Prozessfehlern oder anderen leicht vermeidbaren Gründen haben, werden derzeit in Deutschland rund 1 Mrd. Stunden verbrannt. Mit einer einfachen Erweiterung der Erfassung und Analyse in „produktiv“ und „unproduktiv“ wäre der Mehrwert enorm.
Überstunden sind Kündigungsgrund Nr. 1
Der mögliche Mehrverdienst aus Überstunden hat seine Anziehungskraft verloren. Laut Arbeitzeitstudie der BAuA leisten aktuell gerade noch 8% Überstunden aus diesem Grund. Der überwiegende Teil der Mitarbeiter ist genervt. Laut einer Umfrage von Rundstedt kündigen 68 % wegen „nicht bezahlter / kompensierter“ Überstunden.
Überstunden können motivierend wirken?
Ja – denn bereits 18% der Mitarbeiter leisten Überstunden, weil Ihnen die Aufgaben etwas persönlich bringen – also motivierend sind. Was für eine Quelle für Informationen, wie Arbeit und Arbeitsinhalte zu gestalten sind, wenn diese Mitarbeiter motivieren und binden sollen.
Mitarbeiterfluktuation wird teuer
Die Schäden für das Unternehmensvermögen durch Kündigungen steigen stetig. Laut einer Studie von IO Consult betrugen die Kosten aus Fluktuation 2016 im Schnitt 43.000 Euro. Ein anstieg von über 5.000 € seit 2013 (rd. 37.000 €)
Umsatzausfallrisiko steigt dynamisch an
Im April benötigte ein Unternehmen rund 138 Tage, um einen freien Arbeitsplatz zu besetzen. Im Jahr 2008 betrug die sogennante Vakanzzeit noch rund 50 Tage. Damit einher geht ein Umsatzausfallrisiko, beispielsweise für ein mittelständisches Produktionsunternehmen im Bereich der Metallbearbeitung, von weit über 170.000 €.
Es gibt noch viele andere Argumente, die belegen, dass mit einem Überstundenmanagement die eigentlichen Profiteure die Unternehmen selbst sein werden. Die Effkete auf Produktivität und Arbeitgeberattraktivität konnten hier nur angerissen werden.
Zufall?
Seit letzter Woche Donnerstag sind die „ÜberstundenHelden“ aktiv. Eine Plattform genau zu dem Thema „Überstundenmanagement“, mit dem Ziel betriebliche Sozialpartner im Rahmen einer E-Akademie auf dem Weg zu einem effektiven Überstundenmanagement zu begleiten. Dieses Projekt ist eine Gemeinschaftinitiative der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) und der H-Faktor GmbH.
Schauen Sie rein: ÜberstundenHelden
Glück Auf
Udo Kiel